Hora & Sheba
Mittwochsdisco

In Kooperation mit den Mürwiker Werkstätten und dem Holländerhof präsentieren wir die Mittwochsdisco:
Von 18:30 bis 22 Uhr feiern wieder Menschen mit und ohne Handicap zusammen!
Es gibt übrigens seit Anfang des Jahres auch ein barrierefreies WC im Volksbad.
Tango Argentino

Tanzabend veranstaltet von der ehrenamtlichen Initiative tangoflensburg.
Milonga mit wechselnden DJs und stets schöner, tanzbarer Musik.
Friday Night

Friday Niiiiiight - Dr. hc. Murkes und ihm sein Praktikant sind am Start!
Ein Abend mit bester Musik, tollen Leuten und leckeren Getränken... die vermutlich beste Art, den neuen Monat zu begrüßen <3
Marlo Großhardt

schön provokant.
Marlo singt schön provokant über die Welt, die ihn umgibt. Der einundzwanzigjährige Hamburger packt seine kritischen Texte in ein raues Pop-Gewand. Seine kraftvolle Stimme trägt uns durch nostalgische Melodien und mitreißende Rhythmen. Seit er denken kann, verarbeitet er seine Sorgen und Ängste in eigenen Texten. Aus der Frage, wohin es ihn nach der Schulzeit zieht, entstand seine erste Single “Paradies”. “Ich bau mein eigenes Paradies“ ist seitdem seine Devise. Somit fährt Marlo mit seiner Band im Sommer mit ihren Instrumenten im Kofferraum nach Lissabon, um an der Atlantikküste sein Debütalbum aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit Florian Luig und Thomas Böck entstanden Songs wie “Ein Letztes Liebeslied“, in welchem Marlo den romantischen Weltuntergang besingt. Bei “Christian Lindner“ lässt Marlo seinen Frust am Liberalismus aus, ohne aber dabei den Zeigefinger zu hoch zu halten.
Marlo lässt einen in die Gedanken und Sorgen eines 21-Jährigen blicken und hautnah erleben.
Schön vulgär “in Thailand ficken”, schön verzweifelt “Lass uns trinken, auf dass es bald vorbei ist.”.
Emtec & M.Deux

Für den ein oder anderen Flensburger ist Emtec Original schon lange kein fremdes Gesicht mehr. Egal, ob damals bei den Jams von Waterkant Vibes am Mic oder im Kaffeehaus bei der Verbal Essence Freestyle Cypher an den Turntables. Emtec war mit von der Partie. Als Teil von „Die Samplerapper“ stand er schon diverse male auf unserer Bühne. Dieses Jahr feiert er 10 Jähriges Bühnenjubiläum. Und das heisst raus aus der Komfortzone! Dieses mal solo unterwegs, einen Schritt weg von BoomBap, hin zu saftigen Beats mit wummernden 808‘s, treibenden Hihats und ein wenig Eskalation. Ein Mix aus Trap, Drill, Pop und Rap wird euch ordentlich einheizen. Zusammen mit den beiden Producern Keensen und NiVo hat er ein dickes Programm an neuen und alten Tracks für Euch auf die Beine gestellt und zeigt, dass Genregrenzen nicht mehr existent sind.
Unterstützung bekommt er heute von M.Deux.
SL-Disco "I love 80s"

S&L-Disco, die schwul-lesbisch-queere Party in Flensburg - ab 23 Uhr sind wir wieder für euch da. Das ganze Team freut sich auf Euch und begrüßt Euch vollmotiviert mit bester Stimmung und leckersten Cocktails. DJ Stereotyp Niels sorgt währenddessen für den passenden Soundtrack!
Lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer, hetero, alle sind willkommen. Wir wollen einfach zusammen feiern, tanzen und einen tollen Abend verbringen.
Minru & Jonny

Minru ist das Musikprojekt von Caroline Blomqvist, einer schwedischen Musikerin in Berlin. Ihr Debütalbum "Liminality" bewegt sich zwischen Folk und Indie-Rock und thematisiert elementare Gefühle und die Frage nach einem Leben nach dem Tod. Die Musik, geprägt von akustischer Gitarre, Klavier und Streichern, ist ein bewegendes Zeugnis von Blomqvists persönlichem Leid nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Das Album wurde in ihrem Berliner Heimstudio aufgenommen und strahlt eine intensive Intimität aus.
Support im Volksbad ist Jonny - ist das musikalische Alter Ego der in Südafrika geborenen und in Berlin lebenden Multiinstrumentalistin Jean-Louise Parker.
Parker hat die letzten 15 Jahre damit verbracht, als treue Mitmusikerin für viele Künstler aufzutreten. Sie ist derzeit Tourmitglied von Lucy Kruger And The Lost Boys, Lucas Laufen, Minru und hat auch zwei eigene Bandprojekte, die Dream-Pop-Band Academie mit Ehemann Alex Parker, sowie ein neues Indie-Art-Pop-Projekt, Crow Baby.
Jonny ist ein zutiefst persönliches Soloprojekt. Mit dröhnenden Viola-Loops und El-Gitarre reichen die Songs von postapokalyptischen Schlafliedern bis hin zu skurrilen Balladen, die alle von Melancholie, Tragödie und Hall durchdrungen sind.
Pöbel MC

Pöbel MC, dessen Stil für eine einzigartige Kombination aus grenzenloser Power, Empowerment und tiefgreifenden Inhalten steht, ist mittlerweile einer der respektiertesten Rapper des deutschsprachigen Raumes, was nicht zusetzt an seiner unbestreitbaren Live-Präsenz liegt. Was in den feuchten Kellergemäuern autonomer Jugendzentren begann, hat nicht ohne Grund seinen Weg in ausverkaufte Konzertsäle von stattlicher Größe gefunden: wo der Pöbelmane sein Schellenesperanto zum Besten gibt und haltungsstabile Rhetorik mit athletischer Bühnenperformance fusioniert, ist »Pöbel Sports« mehr als eine vage Floskel.
Vergiss das behäbigen Ambiente toxisch-verirrter Hip-Hop-Jams, denn hier wird Hochleistungssport betrieben – auf, wie vor der Bühne. Zwischen Sprechgesang und wuchtigen Drum-Stafetten entwickelt beinahe jede Pöbel-Show früher oder später den exzessiv-solidarisch-dynamischen Vibe eines verdammt guten Punk-Konzerts – und niemand hat die Absicht, seine Stimmbänder zu schonen. Als wäre all das nicht genug, serviert PMC mit Alterego Multilingual Mike zum Abgang jeder Show ein Hardbass-Techno-Armageddon kosmischen Ausmaßes, dass selbst den zurückhaltendsten Anwesenden die letzte Schweißperle aus den Poren basst! Das Konzert-gewordene Hybrid aus Punchline-Gewitter, gesellschaftskritischer Lehrstunde und Bierdusche ist ein Place To Be.
10 Jahre Zoi!s + FRAUPAUL & der Gang_350

Zoi!s
Schleswig im Sommer 2013. Rasmus, Felix und Hannes finden sich in einem rumpeligen Proberaum im Block 19 auf der Freiheit in Schleswig wieder und probieren sich an ebenso rumpeligen ersten eigenen Songs.
Um das leicht überambitionierte Ziel zu erreichen, der legendären „Flensburger Oi!-Attacke Nr. 1“ Oi!tercreme ein ebenbürtiges Schleswiger Pendant gegenüberzustellen, wird die Band schnell um Marv ergänzt. Die neue Band, welche von Beginn an den Namen Zoi!s trägt, betritt im November desselben Jahres erstmalig die Bühne. Ob die Band ihr illusorisches Ziel jemals hätte erreichen können, sei einmal dahingestellt. Es ist vermutlich auch egal – vielmehr schlugen Zoi!s schnell eigene Wege ein und entwickelten sich hin zu einer ambitionierten Post-Punk Band mit klarer politscher Haltung, welche sich stetig weiterentwickelte.
Eine Demo, drei EPs und eine Single sowie über 100 Konzerte später feiern Zoi!s im Herbst 2023 nun plötzlich schon ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum. Grund genug für eine große Feier, zu der ihr euch alle herzlich eingeladen fühlen dürft!
FRAUPAUL
"Nimm die Hand aus meiner Hose, ich rede grad mit dir!" - Die drei Musikerinnen von FRAUPAUL zerlegen in ihren Songs systematisch und ohne Scheu vor unbequemen Einsichten den Wahnsinn des Alltags in seine Bestandteile. Mal als Liebeserklärung, mal als Selbstkritik. FRAUPAUL feuern dem stetig wachsenden Publikum ihre eingängigen Hooks entgegen, bis es mitsingt. “Frech, rotzig, provokativ und on top intelligent, direkt und kraftvoll”, so beschreibt das Frontstage Magazine die in Eigenregie produzierte Debut-EP der Drei, mit dem vielsagenden Titel „Gut Genug“. FRAUPAUL sind weit mehr als das und scheuen sich nicht vor dem Vergleich mit Vorbildern wie Deine Cousine, Blond und Ideal. Als reines Frauentrio gibt die Band der Musikszene einen Wink mit dem Zaunpfahl und macht sich mit ihren zahlreichen Live-Shows selber Platz.
der Gang_350
... wohin? vor die hunde? synth-punk für menschen, die manchmal auch nicht wissen, was das alles soll.
I-Fire

18 Jahre Irie und kein bisschen leiser: I-FIRE starten wieder durch
18 Jahre Bandgeschichte spitzen sich zu, der Acht-Mann-Reaktor fährt wieder hoch: Nach einigen personellen Umbesetzungen und unvorhergesehener „Pandemie-Bremse“ wagt die Hamburger Reggae- und Dancehall-Band I-FIRE im Jahr 2023 endlich wieder das ‚Spiel mit dem Feuer’ (Albumrelease: 24.04.2020 – und 2023 endlich wieder live!). Mit neuen Singles, neuem Album und neuem Feuer wird die Band die Republik 2023 mit ihren “Back To The Roots-Tunes” und einer großen Portion Tanzbarkeit zum Schwitzen bringen.
Die Live-Macht von der Waterkant
Mit ihrer Musik begeistern I-FIRE seit 2005 Tausende. Ob in schweißtriefenden Clubs oder auf sonnengefluteten Festivalbühnen in Deutschland und darüber hinaus, ob vor 10 oder vor 10.000 Leuten: Die drei Sänger und fünf Instrumentalisten sorgen auf der Bühne für ein derartig üppiges Brett, dass die Grenze zwischen gediegenem Reggae und übertriebenem Abriss verschwimmt. Fett und energiegeladen, tight und immer mit Ohrwurm-Gefahr – wer die Platten mag, wird die Liveshows lieben.
'Spiel mit dem Feuer' – die Weiterentwicklung eines Erfolgsrezepts
Auf dem aktuellen Longplayer 'Spiel mit dem Feuer' ist es I-FIRE wie selten zuvor gelungen, ihren mitreißenden und abwechslungsreichen Sound optimal in Szene zu setzen. Mit den neuen Tunes servieren die acht Hamburger einerseits in Perfektion den deutschsprachigen Roots-ReggaeSound, den viele an der Band so lieben. Andererseits haben sie dabei aber auch immer die tanzende Meute in der Dancehall im Visier. Nicht zuletzt durch die belebenden Impulse der drei neuen Bandmitglieder klingt das neue Werk dabei musikalisch reifer und gleichzeitig fresh wie nie.
I-FIRE greifen wieder an
„Wir haben uns Anfang 2019 gefragt, wo die Reise hingehen soll“, so Robert “Raw” Schlepper. Der Sänger mit den bodenlangen Dreads ist für seinen variablen Bariton und seine eskalative Bühnenpräsenz bekannt. „Schnell war klar: Wir greifen erneut an. Das neue Album bereiten wir deshalb intensiver und durchdachter vor, als die vorherigen drei.“ ‚Spiel mit dem Feuer‘, das vielleicht beste und definitiv variabelste und musikalisch reifste Album der Band, erschien am 24. April 2020, eigentlich pünktlich zum Sommer und zur Festivalsaison, wenn da nicht . . . Um so heißer sind die acht Hamburger, ihr neues Album nun nach der Zwangspause endlich live auf Deutschlands Bühnen bringen zu können - und mit alten und neuen Fans gemeinsam ein Offbeat-Feuerwerk abzufackeln. Bei der letzten Instanz des jährlich stattfindenden Heimathafen-Events "FIREabend" konnten zumindest schonmal die neuen Singles ‘Highgrade’ und ‘Einfach so’ im nahezu ausverkauften Hamburger Grünspan präsentiert werden. I-Fire und ihre Fans sind ready für 2023!!
Tango Argentino

Tanzabend veranstaltet von der ehrenamtlichen Initiative tangoflensburg.
Milonga mit wechselnden DJs und stets schöner, tanzbarer Musik.
Friday Night

Jan und Jaaaaaaan zum Monatsbeginn ist wie Kaffee am Morgen - ohne ist halt echt doof.
Und deshalb starten wir den November mit einer vollen Breitseite Indiegedöns von den zwei sympathischen Boys im besten Alter.
Wer nicht kommt, hat selber Schuld. Isso.
Kochkraft durch KMA

Deutschsprachiger Elektropunk, in Gestalt einer saftigen Ohrfeige serviert mit viel Energie, viel Liebe, viel Wut und ein bisschen Quatsch, vielleicht auch ein bisschen mehr. Immer dem Kochkraft-Imperativ folgend: Sei kein Arsch! Kochkraft durch KMA haben mit Ihrer Gründung im Handstreich das Genre „Neue Deutsche Kelle“ erfunden. Ein bisschen „Neue deutsche Welle“, aber ungleich härter. In der Folge haben sie drei EPs und das Album „Endlich Läuse“ veröffentlicht, sich mit weit über 200Konzerten regelrecht den Allerwertesten abgespielt und dabei einen Ruf als mitreißende Liveband erworben. Mit ihrem neuesten Album „Alle Kinder sind tot“ (2022) zeigt sich die Kochkraft konsequenter und politischer denn je, hat diejenigen, die es gewagt haben, sie als “Spaßband” zu bezeichnen eines erschütternd besseren belehrt und trotz all der Scheiße in der Welt den Spaß nicht verloren. Den Ernst aber auch nicht.
Nach dem Festivalsommer 2023 veschnauft die Kochkraft nur kurz und haut den Clubs des Landes im Herbst ihre auf “Alle Kinder sind tot”-Tour um die Ohren, auch wenn Clubs gar keine Ohren haben.
Beauty & the Beats

Beauty & the Beats steht wie kein anderer DJ und Produzent aus Deutschland für kompletten
Abriss, Good Vibes und Banger Songs die von Mainstage Shows auf Festivals zu intimen Clubgigs
alles und jeden wegscheppern. Seine unaufhaltsame Intensität und Bühnenpräsenz gepaart mit
seinen international anerkannten Bass und House Produktionen brachten bereits Festivalauftritte auf dem Deichbrand, Hurricane oder Juicy Beats, ausverkaufte Shows und eigene Clubtouren hervor. Moshpits und absolute Extase sind bei ihm nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Kein normaler DJ, keine normale Show, sondern 120% Abriss mit ein bisschen Wahnsinn!
Bohren und der Club of Gore

Bohren & der Club of Gore Routinen gegen die Routine(n). Wenn Bohren (an)ruft, dann ist es wieder passiert. Auch wenn zwischenzeitlich zwei Fußball-Weltmeisterschaften und zwei Olympiaden Revue passiert sind. Will sagen: wenn Bohren ruft, dann ist es Zeit, ein neues Album in etwas Flankierendes, etwas Information einzuwickeln. Und weil Bohren eben Bohren sind, fällt schon einmal circa die Hälfte des für derlei Schreibanlässe entwickelten rhetorischen Materials („sich neu erfinden“, „damit war nicht zu rechnen“, „unerhörter Karriere-Move“) schlicht unter den Tisch. Nein, es geht hier nicht um: wenn gar nichts mehr geht, hilft nur Wiederholung wiederholen. Die Quadratur des Kreises liest sich im Falle von Bohren nämlich so: was tun, wenn man als Band einen wirklich unverwechselbaren und unverkennbaren signature sound entwickelt hat, das einmal erreichte Niveau halten, sich aber nicht wiederholen will? Die Lösung heißt Haltung und meint Arbeit. Arbeit im Studio. Beharren. Verwerfen. Arbeiten an Feinheiten. Präzision. Sorgfältiges Arrangieren. Experimentelle Orchestrierung bei begrenztem Instrumentarium. Vielleicht mal Gesang? Vielleicht eine von Mike Patton gesungene Version eines Warlock-Songs? Ein radikaler Stilwechsel ist mit Bohren – soll man sagen: zum Glück? - nicht zu machen. Was schließlich veröffentlicht wird, muss dem Trio im hochsensiblen Bereich zwingend erscheinen. Mit „Bohren goes Country“ oder „Bohren plays 20 Jazz-Funk-Greats“ ist folglich nicht zu rechnen.
Gucken wir mal! Etwas mehr als fünf Jahre nach „Piano Nights“ und etwas mehr als 11 Jahre nach „Dolores“ veröffentlichen Bohren & Der Club of Gore ihr nunmehr achtes Studioalbum. Es trägt den ambivalent-verführerischen Titel „Patchouli Blue“ und enthält für die Band ungewöhnlich viele, nämlich 11 Tracks. Die Spieldauer dieser 11 Tracks hält sich dagegen im üblichen Rahmen einer guten Stunde, was natürlich auch impliziert, dass der spezifische Bohren-Vibe einer Auskostung von erhabener Langsamkeit innerhalb kürzerer Zeit etabliert werden muss, um seine ganze Schönheit zu entfalten. Alles wie gehabt also? Eher die Fortschreibung des über Jahrzehnte erarbeitete Level an Verbindlichkeit, das Nuancen produktiv zu machen versteht. In der Sprachwissenschaft findet sich der Begriff der Minimalpaare, in der ein Buchstabe den Unterschied macht. Der Opener des Albums „Total falsch“ ist ein geradezu idealer Auftakt und gewissermaßen das genaue Gegenteil dessen, was der Titel verspricht. Klassisch Bohren. Je nach Temperament des Zuhörers braucht es vielleicht zweimal vier Töne oder vielleicht doch noch zweieinhalb Minuten, um zu signalisieren: Du befindest dich auf Bohren-Terrain, rechne ab jetzt mit allem! Aber schon der Einsatz der Orgel ist schlicht zum in die Knie gehen, und das Saxophon lenkt dann die behutsam entwickelte Spannung in eine Landschaft, in der man eine Begegnung mit Jan Garbarek nicht mehr ausschließen mag.
Es folgen immer weitere Überraschungen. Nicht zu rechnen ist zum Beispiel mit einem echten Hit wie „Deine Kusine“, der geradezu strahlt vor Lichtheit. Oder, gleich darauf, „Vergessen und vorbei“, der mit Rhythmusmaschine und analogem Synthesizer wie der Soundtrack zu dem John Carpenter-Film klingt, den der zu drehen vergessen hat. Oder die ironisch-unironischen JazzReferenzen von „Sollen es doch alle wissen“. Oder diese präzise hindrapierte Melancholie von „Tief gesunken“. Fragt man die Band, dann eignet „Patchouli Blue“ das Mischungsverhältnis: Vier Teile „Bohren klassisch“, drei Teile „Seltsam“ und vier Teile „Jazz-Schleicher“. Zwingend übrigens auch die Sequenz der Stücke von „Total falsch“ hin zu „Meine Welt ist schön“, das man sich vielleicht am besten etwas trotzig mit Betonung auf „meine“ und/oder „schön“ artikuliert vorstellt. Als Bonus entwerfen die Titel in der Reihenfolge des Sequencing auch noch den Schatten einer Geschichte, die man sich je nach Temperament selbst zusammenreimen kann. Meine zum Beispiel wäre etwas schmierig und etwas Fassbinder. Toll auch, sich von den Titeln her das Album als eine Schlagerplatte vorzustellen. Die eine Hälfte „heile Welt“, die andere Hälfte „Abgrund“. Das eine nicht zu haben ohne das andere. Und dazwischen dann der Titeltrack „Patchouli Blue“. Noch nie hatte Bohren einen Titeltrack! Und dieser weist zurück in die Indienläden der 1970er Jahre mit ihren schweren Düften. Wozu dann die ganzen Moog-Synthies ganz gut passen, die mal im Hintergrund, mal im Vordergrund wesen. „Vergessen & vorbei“? Pustekuchen!
Man sieht: die 11 Klangskulpturen, die Bohren in harter und disziplinierter Arbeit gewissenhaft von jeder überflüssigen Schlacke befreit haben, bieten reichlich Stoff für akustische Entdeckungsfahrten. Jetzt gilt es indes, die Stücke für anstehende Live-Performances zu proben, damit sie auch im Club diese Dichte, Intensität und das Zwingende haben, das ihnen im Studio abgerungen wurde. Denn eines ist mal klar, „Horror-Jazz“ hin oder her, Bohren ist die muckende Jazz-Attitüde des „heute so, morgen so“ wesensfremd. Hier gilt: SO MUSS DAS SEIN. So melancholisch Bohren auch klingen, die Haltung dahinter darf man durchaus als kämpferisch bezeichnen. Ulrich Kriest, November 2019
Presslufthanna und Jiyan

PLH rollt bestimmt über Boom Bap Beats und verteilt Rückhandschellen an jeden der es wissen will. Drei Jahre nach ihrer Debut-EP „Eingangsbereich“ steigt sie wieder in den Ring und nimmt mit ihrer neuen Platte “So nämlich” im Gepäck die Bühnen der Republik in Angriff. Wie gewohnt serviert PLH zusammen mit DJ Jiyan geballte Live-Energie – Raps und Scratches geben sich die Klinke in die Hand wie back in the days! So nämlich!
Joy Bogat

Joy Bogats letzte Single „Backwards“ beschreibt den Struggle damit, sich in der heutigen Zeit mit verschiedenen Krisen konfrontiert zu sehen und sich zu fragen, wie und vor allem wie laut über all das gesprochen werden muss. Kann Protest nicht auch soft sein? Darf man die Probleme der heutigen Zeit nicht auch ansprechen, ohne direkt Lösungen parat haben zu müssen? Es geht um den Kontrast zwischen denen, die in der Vergangenheit verweilen wollen und denen, die wissen, dass in die Zukunft gedacht werden muss – aber trotzdem nicht genau sagen können, wie diese aussehen kann oder soll.
Zuletzt hat die Hannover lebende Musikerin die reduziert instrumentierte Doppelsingle „Left & Right“/“1974“ veröffentlicht, die u.a. in Spotifys „Fresh Finds“, bei SWR1, radioeins, N-Joy und in einem Newsletter der ZEIT gefeatured wurde. Mit „Backwards“ ist sie jetzt – pünktlich zu Beginn des festival-Sommers – wieder mit Band-Sound zu hören.
Charakteristisch für Joy Bogats Musik ist die Montage von Elementen aus laid back RnB, Indie, luftigem Pop und Backingvocals zu einem warmen, groovenden Sound, getragen von ihrer außergewöhnlichen Stimme. Thematisch spannen Bogats Texte den Bogen zwischen Achtsamkeit und Entschleunigung, female intuition, Empowerment und Sehnsucht nach familiärer Verbindung in einer globalisierten Welt. Während Bogat die dunkleren Gefilde ihrer persönlichen Themen durchstreift, verliert sie nie das Prozesshafte des eigenen Lebens aus den Augen, das heilend wirken kann: Es ist okay, nicht immer alles gleich auszubuchstabieren und zu ergründen, alles hat seine Zeit.
Bogats zweite EP erschien im November 2021 bei Listenrecords und trägt den Namen “It’s Different Now”. Songs daraus waren u.a. bei DLF Nova, N-Joy, FluxFM und im Deutschlandfunk zu hören.